Künstliche Intelligenz: Herausforderungen für das Medienrecht
Programm
I. Einführung: Anwendung und Bedeutung von KI in den Medien
Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM
II. KI – Technische Abläufe und Anwendungsfälle im Medienbereich
1. KI: Einführung, Anwendungen der neuesten Generation, Ethik
Prof. Dr. Peter Buxmann, TU Darmstadt
2. KI in der Distribution von Medieninhalten – Praxisvortrag zu Anwendungsfällen
Steffen Kühne, Tech Lead für das AI + Automation Lab, Bayerischer Rundfunk
III. Rechtliche Grundlagen beim Einsatz von KI und Anforderungen an die Medienregulierung
1. Allgemeiner rechtlicher Rahmen auf EU-Ebene und Zuständigkeiten
Prof. Dr. Mark D. Cole, Wissenschaftlicher Direktor Institut für Europäisches Medienrecht (EMR)
2. KI und Algorithmenregulierung – Die Verantwortung von Unternehmen und Staat am Beispiel der Bekämpfung von Hate Speech
Prof. Dr. Jürgen Kühling, LL.M., Universität Regensburg
3. KI und Medienaufsicht
Sabine Christmann, LL.M., Bereichsleitung Inhaltregulierung & Aufsicht, BLM
IV. Verabschiedung / Ausblick
Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM
Prof. Dr. Michael Grünberger, LL.M. und Prof. Dr. Nadine Klass, LL.M., Direktoren des IUM
V. Get-together mit den Teilnehmenden im Foyer der BLM
I. Einführung: Algorithmenresponsives Medienrecht – eine Problem-Skizze
Prof. Dr. Michael Grünberger, LL.M., Direktor des IUM
Prof. Dr. Nadine Klass, LL.M., Co-Direktorin des IUM
II. KI im Medienrecht: Eine Perspektive aus der Umwelt des Medienrechts
1. ADM-Systeme in der modernen Gesellschaft: ihr Potenzial und ihre Grenzen
Prof. Dr. Lena Kästner, Universität Bayreuth
2. Die Herausforderungen kommunikativer KI
Prof. Dr. Andreas Hepp, Universität Bremen
3. Wege zum Roboterjournalismus? – Wie verändert KI die journalistische Arbeit?
Timo Conraths, Rechtsanwalt & DJV
III. KI-basierter Medieneinsatz: Transparenzanforderungen
1. Erklärungsanforderungen beim KI-Einsatz – Allgemeine Rahmenvorgaben und Probleme
Prof. Dr. Indra Spiecker gen. Döhmann, LL.M., Goethe Universität Frankfurt a. M.
2. Transparenz und konkrete Nutzer- und Nutzerinnenerfahrung: Auswirkungen für die medienrechtliche Regulierung
Dr. Thorsten Schmiege, Präsident der BLM
IV. KI-basierte Geschäftsmodelle: Haftungsfragen
1. Achtung, hier spricht ChatGPT – Zur Regulierung von KI-Meinungen
Prof. Dr. Philipp Hacker, Viadrina Universität Frankfurt (Oder)
2. Äußerungsrechtliche Haftung beim Einsatz von KI
Dr. Graziana Kastl-Riemann, Taylor Wessing, Hamburg
V. Verabschiedung / Ausblick
Prof. Dr. Michael Grünberger, LL.M. und Prof. Dr. Nadine Klass, LL.M. (IUM)
Dr. Thorsten Schmiege (BLM)
Details zur Veranstaltung
Datum und Zeit | Teil 1: Do, 27.4.2023, ab 15 Uhr Teil 2: Fr, 28.4.2023, 10.00 – 14.45 Uhr |
Ort | Teil 1: BLM, Heinrich-Lübke-Str. 27, 81737 München Teil 2: Literaturhaus, Salvatorplatz 1, München (3. Stock) |
Anmeldung | Eine Anmeldung ist erforderlich und ist bis 20.4.2023 über untenstehendes Formular möglich |
Kosten | Die Teilnahme ist kostenfrei. |
Über die Veranstaltung
„Künstliche Intelligenz“ (KI) oder etwas genauer: eigenständig agierende algorithmische Entscheidungssysteme (ADM-Systeme) verändern die Medienlandschaft. Sie begegnen uns an vielen Stellen im Medienalltag:
- Suchmaschinen und Empfehlungssysteme von Medienintermediären und Medienplattformen steuern das Nutzungserlebnis. Sprachassistenten entscheiden über die Auswahl des Inhalts.
- Inhalte werden über einen Algorithmus – personalisiert oder nicht personalisiert – zu einem TV-Sender oder zu einem Rundfunkprogramm zusammengestellt. KI wird regelmäßig als ein Recherchewerkzeug eingesetzt.
- Über KI-Tools monitoren und kontrollieren Social Media oder Video Sharing Anbieter die Inhalte auf ihrer Plattform. Aber auch die Rundfunkaufsicht sichtet zunehmend audiovisuelle Inhalte mithilfe von KI-Softwaresystemen darauf, ob sie unzulässige oder entwicklungsbeeinträchtigende Programme enthalten.
- KI-Systeme filtern unerwünschte Werbung aus; KI-Technologie personalisiert Werbung.
- Nachrichtenagenturen setzten lernfähige algorithmische Entscheidungssysteme (ADM-Systeme) ein.
Seit kurzem erfahren wir fast täglich, dass das erst der Anfang war. Die Fähigkeiten von generativer KI reichen schon heute viel weiter. Mit generativer KI werden eine bestimmte Klasse von (teil-)autonom operierenden algorithmischen Entscheidungssystemen (ADM-Systeme) bezeichnet, die auf der Grundlage bestehender Inhalte (Daten) neue Inhalte erzeugen kann. Beispiele dafür sind Textgeneratoren wie ChatGPT oder Bildgeneratoren wie Dall-E 2 – beide vom Unternehmen Open AI. Sie zeigen, dass mit generativer KI schon heute vielfältige Inhalte erzeugt werden können, die von der Text- und Bildgenerierung hin zu Musik oder Videos reichen. Das erschließt eine »ganze neue Dimension des ›journalistischen Einsatzes‹ von KI« (FAZ). Insgesamt bieten die verschiedenen KI-Werkzeuge eine Chance für die Medienlandschaft. Zugleich sind sie auch eine Herausforderung der bislang noch weitgehend auf menschengemachte Inhalte zugeschnittenen Medienregulierung: Wie können Medienschaffende und Medienregulierende – sowohl aus der öffentlich-rechtlichen ex-ante Perspektive als auch der privatrechtlichen ex-post-Haftungsfrage – diese Risiken erkennen? Wie sollen sie die Risiken adressieren, ohne innovationshemmend zu sein? Brauchen wir neue juristische Werkzeuge oder müssen wir die bestehenden Ansätze lediglich weiter ausbauen?
Diese Fragestellungen werden die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) und das Institut für Urheber- und Medienrecht e.V. (IUM) in einem gemeinsamen Symposium am 27. und 28. April 2023 beleuchten und diskutieren. Das BLM-IUM Symposium wird sich am Donnerstag, 27. April unter der Federführung der BLM mit den Herausforderungen an die klassische Medienregulierung auseinandersetzen. Am darauffolgenden Freitag, 28. April, werden am IUM die medien(privat)rechtlichen Fragen beim Einsatz von autonomen Entscheidungssystemen zum Gegenstand der Diskussion werden. In beiden Tagungsabschnitten werden Impulse der Informatik, Ethik und Kommunikationswissenschaften aufgegriffen. Interdisziplinäre Vorträge führen jeweils in die technischen Fragen bzw. sozialwissenschaftlichen Herausforderungen ein und vermitteln ein gemeinsames Grundlagenwissen. Daran anknüpfend wird aus zwei verschiedenen Perspektiven gefragt, wie das Medienregulierungs- und das Medienprivatrecht diese Impulse produktiv aufgreifen und verarbeiten kann.
Die BLM und das IUM laden Sie herzlich ein, am 27. und 28. April 2023 dabei zu sein! Die Teilnahme ist kostenfrei; eine Anmeldung ist erforderlich.
Kostenfreie Anmeldung zum Symposium
Die Anmeldefrist ist abgelaufen.
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